Am großen Heimspieltag des Volleyball Gebrazhofen begann die Damenmannschaft bereits am Vormittag gegen den Nachwuchs des VfB Friedrichshafen. In einer unterhaltsamen Partie waren spannende und lange Ballwechsel zu bestaunen. Letztlich setzten sich die Gäste vom See jedoch mit 3:1 durch. Somit standen die Gastgeber am Ende mit leeren Händen da. Zumindest ein Punkt wäre aufgrund des Spielverlaufs verdient gewesen.
Am Nachmittag luden die Landesliga Herren den TSB Ravensburg und den VfL Pfullingen zum Vergleich. Besonderes Augenmerk lag darauf, wie sich die Allgäuer aufstellten. Vor der Partie war klar, dass gleich mehrere Spieler ausfallen werden. So hatte die Truppe gleich drei Außenangreifer und auch einen Mittelangreifer zu ersetzen, was einer halben Mannschaft entspricht. So begann auch das Spiel gegen den TSB. Ein Fehler in der Startaufstellung sorgte zunächst für große Verwirrung in den Reihen des SVG, was Ravensburg zu nutzen wusste. Schnell enteilten die Gäste auf 12:4 und spielten den Satz trotz zwischenzeitlichem Aufbäumen der Hausherren kontrolliert zu Ende. Der begangene Fehler wurde von den Gebrazhofenern im zweiten Satz korrigiert. Klare Aktionen und ein guter Aufschlag setzten den Favoriten aus der Kreisstadt zunehmend unter Druck. Bis zum Stande von 12:12 konnten die Zuschauer ein offenes Spiel sehen. Nun war jedoch die Erfahrung und Abgeklärtheit der Gäste ausschlaggebend. Erneut zogen sie davon und tüteten den zweiten Satz ebenso deutlich, wie den ersten ein (14:25). Lediglich im dritten Durchgang hielten die SVG-ler gut dagegen. Zuspieler Fabian Notz verstand es seine Angreifer zunehmend besser ins Spiel zu bringen, was ihm durch eine konstant sichere Annahme erleichtert wurde. Jedoch wusste Ravensburg in der entscheidenden Phase erneut souverän zu agieren. Somit ging der dritte Satz mit 25:23 und das Spiel mit 3:0 an die Kreisstädter, die nun mit 9 Punkten den zweiten Rang der Tabelle inne haben.
In der zweiten Partie des Tages standen die SVG-ler dem Aufsteiger aus Pfullingen gegenüber. Dabei war schnell zu erkennen, dass auf die Allgäuer eine junge, athletische Truppe wartete. Die Chance der Gastgeber lag darin, die Unerfahrenheit des Gegners zu nutzen. Welche Berg- und Talfahrt der Gefühle ein Volleyballspiel birgt, sollten die Zuschauer im Folgenden sehen.
Im ersten Satz agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Zwar gelang es beiden Teams sich immer wieder mit drei oder gar vier Punkten abzusetzen, jedoch war dieser Vorsprung ebenso schnell wieder egalisiert worden, weshalb die Entscheidung in der Crunch-time fallen musste. Gebrazhofen hatte in diesem Moment auch das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite und entschied den ersten Durchgang mit einem Ass zum 25:23 und somit zum 1:0 für sich. Unerklärlicherweise sackten die Hausherren in ein tiefes Leistungsloch. Zum einen machten seitens des Schiedsgericht nicht geahndete Technikfehler des Gegners dem SVG zu schaffen, zum anderen schien die Truppe plötzlich das Volleyballspielen verlernt zu haben. Pfullingen spielte sehr konzentriert und punktete beinahe nach Belieben. Dieses Bild war in Satz zwei und drei zu sehen. Der VfL ging dadurch auch verdientermaßen mit 2:1 nach Sätzen in Führung. Den Spielern des SVG traute man in dieser Phase des Spiels kaum mehr etwas zu. Jedoch schien der Mut der Verzweiflung das richtige Mittel gegen die nun starken Gäste zu sein. Es waren vorrangig Außenangreifer Armin Bemetz und Libero Oliver Riess, die mit gelungenen Aktionen das Team wieder zu alter Stärke verhalfen. In einem engen Satz glichen die Gebrazhofener zum 2:2 aus (27:25), was den Tie-Break einläutete. Die Allgäuer drehten nun richtig auf. Plötzlich schlugen sie gefährlich auf, der Block stand wie eine Wand und kam Pfullingen mit ihren Angriffen durch, wurde der Ball vom SVG abgewehrt und postwendend im Feld der Gäste untergebracht. Gebrazhofen gewann den Satz mit 15:8, die Partie endete mit 3:2. Das Ergebnis bedeutete eine Punkteteilung. Gebrazhofen erhält zwei Punkte für den Sieg, Pfullingen einen Punkt für zwei gewonnene Sätze. In Anbetracht, dass beide Mannschaften um den Klassenverbleib spielen werden, kann sich Gebrazhofen doppelt über den Sieg in diesem sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“ freuen, da ein Verfolger auf Abstand gehalten werden konnte.
Gebrazhofen findet sich nach Abschluss des zweiten Spieltags mit 5 Punkten aus drei Spielen auf Rang drei der Tabelle wieder. In zwei Wochen kommt es zum nächsten direkten Duell um den Klassenerhalt gegen Sindelfingen.
Für den SVG spielten: Notz, Warnke, Zimmermann, Thalheimer, Bemetz, Riess, Kroll, Kolaschnik, Schmid